Die Alpakas

Alpakas sind ruhige, gutmütige und sehr intelligente Tiere. In Deutschland nimmt die Bedeutung der Alpakas als Zuchttier oder Hobbytier immer mehr zu.

Sie erreichen eine Schulterhöhe von 80 bis 100 cm und wiegen zwischen 40 und 80 kg. Der kräftige Rumpf steht auf schlanken langen Beinen und der lange Hals wird gerade gehalten. Der relativ kleine Kopf mit den großen Augen ist länglich, die Ohren speerförmig und aufrecht stehend und dazwischen ein voller Haarschopf. Der Schwanz ist kurz. Die Zähne im Unterkiefer (oben befindet sich eine Kauplatte) wachsen ständig nach, um der hohen Abnutzung durch das karge Gras entgegen zu wirken.

Als Paarhufer zählen die Alpakas zur Unterordnung der Schwielensohler. Dadurch verursachen sie keine Trittschäden. Da sie das Gras abbeißen und nicht rupfen, wird die Grasnarbe kaum verletzt. Alpakas werden auch als „Landschaftsgestalter“ bezeichnet und gelten als Experten unter den landwirtschaftlichen Nutztieren. Eingruppiert werden Alpakas bei den Wiederkäuern, obwohl sie nur einen dreigeteilten Magen haben.

Unsere Alpakas lieben es, in der vollen Sonne auf ihrem Sandhaufen zu liegen!

cont sandhaufenDie Kommunikation der Alpakas untereinander erfolgt durch Körperhaltung: Schwanz- und Ohrbewegungen, Vielzahl von Lauten. Ein leises Summen der Tiere ist vorherrschend. Bei Gefahr ertönt vom Leittier ein lauter Warnschrei, was einem Pferdewiehern gleich zusetzten ist.

Das Spucken dieser Tiere beruht sich meistens nur auf Rangordnungskämpfen untereinander.
Sie setzen sich lediglich Angreifern, wie wildernden Hunden oder Füchsen wirklungsvoll zur Wehr.

Alpakas werden bei uns um die 20 Jahre alt. Die Geschlechtsreife bei Jungtieren setzt unterschiedlich ein. Stuten können mit 1 bis 1,5 Jahren das erste Mal gedeckt werden. Hengste sind mit 2 bis 2,5 Jahren erst zeugungsfähig. Die Tragzeit der Stuten beträgt in der Regel 11,5 Monate. Es wird immer nur ein Fohlen geboren, Zwillinge haben kaum Überlebenschancen. Nach 2-3 Wochen wird die Stute erneut gedeckt. Eine tragende Stute wehrt den Hengst durch Spucken und Flucht ab.

Alpakas bringen ihre Fohlen (genannt Cria) meist in den Vormittagsstunden zur Welt. Nach 2 Stunden sollte das Fohlen auf den eigenen Beinen stehen und anfangen die lebensnotwenige Muttermilch zu trinken. In ihr sind viele wichtige Abwehrstoffe für das Fohlen vorhanden. Ein Neugeborenes wiegt ca. 6 kg.

Die Wolle der Alpakas (Faser) wird auch „Vlies der Götter“ genannt und ist bei den Modeschöpfern neben Kaschmir, Angora und Mohair sehr begehrt. Alpakafaser ist für ihre seidige Weichheit und Feinheit sowie Ihrem Glanz berühmt. In den nächsten Jahren wird der Trend nach Naturfasern mehr an Bedeutung zunehmen.

Die Faserfeinheit wird in Micron gemessen. Ebenso wichtig, wie die Feinheit ist auch die Dichte und der Glanz des Vlieses.

Die Farbscala der Alpakas geht von weiß über creme, silbergrau, rosa, verschiedene Brauntöne bis hin zum Schwarz. Man unterscheidet ca. 23 Naturfarbtöne. Diese Farbenvielfalt ist einmalig und weist kein anderes faserproduzierendes Tier auf.


 

cont th huacayaAlpakas unterteilen sich in zwei Arten:

 

Huacayas

Es wird überwiegend Unterwolle ohne Deckhaar produziert. Sie besitzen kürzere gekräuselte Stapel (Crimp), die Faser ist warm, weich und wächst lotrecht zur Haut.

 

 

 

Suri

Suris

Sie besitzen ein seidenartiges hochglänzendes Vlies, welches vorherrschend aus Deckhaar besteht. Die Faserpartien (Zapflocken) sind längere strähnige Stapel, die sich über dem Rücken des Tieres scheiteln und seitlich am Körper herunterhängen. Der Faserdurchmesser bei Suris ist feiner. Die Faser fühlt sich seidenglatt und kühl an.

 

 

 



Alpakas finden zunehmend immer mehr Bedeutung in der tiergestützen Therapie von behinderten Menschen. Sie üben mit ihrer absoluten Ruhe, unaufdringliche, lernfähige und neugierige Art und der Schönheit des weichen Tieres eine erstaunliche Wirkung auf Autisten, Menschen mit Handicap und Suchtkranken aus.